Krebserkrankungen und Eisenmangel

Eisenmangel bei Krebspatienten

Eisenmangel ist eine Komplikation, die bei Krebspatienten oft auftritt. Manche Krebsarten wie Magen- oder Darmkrebs können innere Blutungen hervorrufen. Krebs bei der Frau wie Eierstock- oder Gebärmutterkrebs führen bei den Patientinnen zu Blutverlust und zu einem erhöhten Risiko für Eisenmangel mit Blutarmut. Bis zu 50% aller Krebspatienten weisen möglicherweise bereits zum Zeitpunkt ihrer Diagnose Blutarmut auf und bis zu 3/4 entwickeln eine Anämie während der Strahlen- oder Chemotherapie. Bei allen Krebsarten sind 30 bis 45% der Patienten auch von Eisenmangel betroffen.

Ursachen des Eisenmangels bei Krebsleidenden

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Es gibt zahlreiche Gründe, weshalb Eisenmangel mit Blutarmut bei Krebs häufig auftritt, je nach Krebsart und Behandlung des Patienten.

Eine Ursache liegt in der reduzierten täglichen Resorption des Eisens aus der Nahrung: Patienten mit Magen- oder Darmkrebs können sich aufgrund ihrer Erkrankung oder der Behandlung oft nicht so ernähren, dass sie genügend Eisen über die Nahrung aufnehmen können.

Viele Krebsarten führen zu Blutverlust über chronische interne Blutungen. Dies ist vor allem bei Krebs des Magendarm- oder des Urogenitaltrakts der Fall.

Eine chronische Entzündung kann bei Krebspatienten zusammen mit Eisenmangel auftreten. Entzündungen hemmen die Freisetzung der Eisenreserven, was zu funktionellem Eisenmangel führen kann. Auch die Eisenresorption im Darm wird gehemmt, sodass sich die Eisenspeicher nicht mehr auffüllen können und ein absoluter Eisenmangel entsteht.

Auch Krebsbehandlungen wie Strahlen- oder Chemotherapie können einen Eisenmangel hervorrufen. Der Eisenbedarf steigt auch bei einer Behandlung zur Stimulation der Blutbildung.

Warum es wichtig ist, Eisenmangel bei Krebspatienten zu behandeln

Blutarmut hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensqualität und damit auf die Heilungschancen des Patienten. Symptome einer Blutarmut wie Erschöpfung und Müdigkeit, depressive Verstimmung, Schwindelanfälle, Atembeschwerden, Herzrasen und Schlafstörungen gehen mit starken körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen einher. Über 90% der Krebspatienten leiden manchmal unter starker Müdigkeit und über die Hälfte der Patienten findet, dass die Müdigkeit ihr Leben stärker beeinträchtigt als die Schmerzen.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass bei Krebspatienten ein Zusammenhang zwischen Blutarmut und Lebensqualität besteht. Durch die Behandlung des Eisenmangels und der Blutarmut steigen die Hämoglobinwerte, wodurch sich auch Energielevel und Lebensqualität erhöhen. Daher ist es für Krebspatienten wichtig, ihre Blut- und Eisenwerte regelmässig zu kontrollieren, um möglichen Auswirkungen des Eisenmangels auf das tägliche Leben vorzubeugen.

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