Für die Eltern

Eisenmangel bei Kindern

Eisenmangel bei Erwachsenen ist mittlerweile vor allem gut bekannt. Sie sind aufgrund der Menstruation oder im Rahmen einer Geburt besonders von den möglichen Auswirkungen von Blut – und damit Eisenverlust betroffen. Aber auch häufige Diäten oder eine streng vegetarische Ernährung können – bei Männern wie Frauen- zu einem Eisenmangel führen. 

Doch hätten Sie gewusst, dass sich ein Eisenmangel auch bei Kindern bemerkbar machen kann? Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit zählen zu den möglichen Folgen, sowie sogenannte „neurokognitive Leistungsdefizite“ wie Konzentrations-und Gedächtnisstörungen. Auch Aggressivität und Nervosität können mit Eisenmangel in Zusammenhang gebracht werden – bei solchen Kindern muss also keinesfalls ein ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) vorliegen!

Eisenmangel bei Kindern ist kein Randproblem, laut neuesten Zahlen sind 5% bis 10% der Ein-bis Zwei-Jährigen sowie 2% der über Fünfjährigen davon betroffen; auch bei Jugendlichen oder schon bei Neugeborenen kann ein Eisenmangel vorliegen. 

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Eisenmangel bei Babys

Eisenmangel und Anämie bei Babys

Normalgewichtige Babys haben während der Schwangerschaft Eisen von der Mutter mitbekommen und kommen mit gut gefüllten Eisenspeichern auf die Welt. Ihr Vorrat reicht für etwa sechs Monate; zu diesem Zeitpunkt steigt auch der Eisenbedarf des Babys wesentlich an. Die Eisenvorräte von zu früh geborenen Kindern sind schon nach etwa zwei Monaten erschöpft. Daher ist in diesem Fall besondere Vorsicht geboten.

Eisenmangel kann bereits Neugeborene betreffen. Mögliche Symptome von Eisenmangel sind starke Müdigkeit, Appetitlosigkeit, starke Reizbarkeit und eine langsamere Entwicklung. Es ist auch möglich, dass Eisenmangel die Konzentrationsfähigkeit herabsetzen kann.

 

Was kann man gegen Eisenmangel bei seinem Baby tun?

Nach dem fünften Lebensmonat nimmt der Eisengehalt der Muttermilch deutlich ab; Stillen ist nach wie vor empfehlenswert, jedoch sollte der Eisenbedarf des Kindes ab diesem Zeitpunkt durch weitere Quellen gedeckt werden.

Die Ernährungskommission der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie empfiehlt daher – zusätzlich zum Stillen – den ersten Brei ab Beginn des fünften, spätestens des siebten Lebensmonats. Besonders gut geeignet sind Gemüse, Kartoffeln und püriertes Fleisch, denn Fleisch liefert das meiste Eisen.

Die Entscheidung, die Eisennahrung des Babys mit einer oralen Lösung zu ergänzen, sollte nach einer medizinischen Diagnose mit einem Kinderarzt getroffen werden.

Die Schwangerschaft von Marie C., 27 Jahre, verlief eigentlich normal. Allerdings wurde

Marie C., 27 Jahre

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Eisenmangel bei Kindern

Was sind die Gründe für Eisenmangel bei Kindern?

Eisen ist nicht nur für den Sauerstofftransport essentiell, sondern spielt auch im Energiestoffwechsel des des Organismus eine entscheidende Rolle: Eisen sorgt dafür, dass Kinder leistungsfähig bleiben, bei einem Mangel treten Müdigkeit und Konzentrationsschwäche auf. Weil Kinder wachsen, ist ihr Bedarf an Eisen umso grösser. Eisen spielt auch eine wichtige Rolle für ein gutes Immunsystem.

Ein möglicher Faktor für zu niedrige Eisenspiegel bei Kleinkindern kann der hohe Konsum von Kuhmilch sein. Denn Kuhmilch enthält viel Casein und Kalzium, und beide Stoffe können eine Aufnahme des Eisens aus der Nahrung beeinträchtigen. Die «Bioverfügbarkeit» von Eisen aus der Nahrung ist grundsätzlich schon relativ gering: 10 mg Eisen in der Nahrung sind z. B. erforderlich, um einen Bedarf von 1 mg zu decken, wobei der Körper Eisen aus Fleisch besser aufnehmen kann als aus Gemüse.

Es ist nicht immer einfach, täglich für eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung des Kindes zu sorgen und eine ausreichende Zufuhr aller spezifischen Nährstoffe zu gewährleisten. Im Zweifelsfall und weil Eisen essentiell für die Gesundheit eines Kindes ist, ist es wichtig, dies mit einem Kinderarzt zu besprechen.

Was kann man gegen Eisenmangel bei seinem Kind tun?

Eine Anpassung der Ernährung des Kindes kann bereits leichte Eisenmängel beheben. Die Entscheidung, Eisen mit oralen Lösungen zu ergänzen, sollte nur in Absprache mit einem Kinderarzt und nach ärztlicher Diagnose getroffen werden.

– Besonders eisenhaltig sind rotes Fleisch und Leberwurst sowie Erbsen, Linsen oder Kichererbsen.

– Für Kinder sind Mandeln, Cashewkerne oder Trockenfrüchte (vor allem getrocknete Aprikosen enthalten viel Eisen) wahrscheinlich gut geeignet.

– Kuhmilch oder Joghurt können die Aufnahme von Eisen hemmen. Man sollte deshalb darauf achten, sie möglichst nicht zwei bis drei Stunden vor einer Mahlzeit zu konsumieren. Auch Cola ist nicht zu empfehlen.

– Übrigens: Obwohl die Rote Bete eine schöne rote Farbe hat, enthält dieses Gemüse fast kein Eisen. Das Gleiche gilt für Spinat, das weniger Eisen als Schokolade enthält.

Eisenmangel bei Heranwachsenden

Welche Ursachen hat Eisenmangel bei Heranwachsenden?

Jugendliche im Wachstum haben ebenfalls einen hohen Eisenbedarf und ein erhöhtes Risiko für einen Mangel an Eisen in einer Lebensphase, in der sie es am dringendsten benötigen. Eisenmangel mit oder ohne Blutarmut kann sowohl Jungen als auch Mädchen betreffen, und dies aus verschiedenen Gründen.

Jugendliche, vor allem diejenigen, die sehr aktiv und sportlich sind, haben aufgrund ihres Wachstums und der Zunahme der Muskelmasse einen erhöhten Eisenbedarf. Schwitzen verschärft das Problem, da das Eisen mit dem Schweiss freigesetzt wird.

In der Jugend haben junge Frauen auch ihre erste Monatsblutung. Aufgrund dieses monatlichen Blutverlusts besteht ein erhöhtes Risiko für Eisenmangel. Sportliche Jugendliche mit starker Menstruationsblutung sind doppelt gefährdet, da Eisenmangel aufgrund des Blutverlusts schneller eintreten kann.

Viele Jugendliche ernähren sich vegetarisch und weisen ein besonders erhöhtes Risiko für Eisenmangel auf, da der Körper das Eisen pflanzlichen Ursprungs schlechter resorbiert als tierisches Eisen. Auch ein Vitamin-B12-Mangel ist möglich, da das Vitamin nur in Fleisch in grossen Mengen vorhanden ist. Auch Diäten, besonders bei jungen Frauen, können sich negativ auf die Eisenreserven auswirken.

Eisenmangel kann zu grosser Ermüdung, depressiven Zuständen, einer schlechten Konzentration und Leistungsabfall führen. Er kann also die Zukunft, das Studium, die Lehrzeit oder den Start ins Berufsleben beeinträchtigen. Diese Anzeichen dürfen nicht ignoriert werden und sind mit dem Arzt zu besprechen, der eine Diagnose erstellen und dazu beitragen kann, einen möglichen Eisenmangel zu beheben.

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